Keep on Writing

Ich verbringe ja sehr viel Zeit im Internet, das ist ja an sich nichts Neues.

Einen nicht zu kleinen Teil davon bin ich auf den Blogs anderer Leute und lese, was in deren Leben so passiert. Zur Zeit sind das 4 oder 5 Seiten, die ich regelmäßig besuche und mich so auf dem Laufenden halte. Wiederum 5 oder so besuche ich eher unregelmäßig, und verbringe dafür dann aber nen Haufen Zeit auf der Seite, wenn ich da mal bin.

Und ich selbst schreibe ja auch recht regelmäßig.

Im Laufe der Zeit – immerhin geht das jetzt schon mehrere Jahre – konnte ich beobachten, wie sich sowohl mein eigener als auch der Schreibstil der anderen verändert hat. Und nicht nur der Schreibstil, auch die Inhalte der Einträge haben sich geändert. Das ganze kann ich zur Zeit sehr schön am Blog eines Freundes ausmachen, der ne gute Ecke jünger ist als ich. In den Inhalten sehe ich mich selbst bzw. wie ich vor ein paar Jahren war. Auf der anderen Seite lese ich auch das Blog eines Freundes, der widerum ne gute Ecke älter ist als ich. Und auch hier kann man eine klare Tendenz ausmachen, wobei sich mein Stil vom Stil des letztgenannten nicht sehr viel unterscheidet.

Worauf will ich jetzt hinaus?
Ich frage mich gerade, woran das liegt? Wird man einfach nur älter? Oder tatsächlich weiser? Macht man sich weniger Gedanken um Gott und die Welt und nimmt einfach wesentlich mehr hin? Oder ändern sich Prioriäten und anderes wird auf einmal wichtiger? Wahrscheinlich ist es ein bisschen von Allem. Während es früher darum ging, warum ich mir selbst im Weg stehe geht es heute eher darum, welches Handy ich mir hole oder welchen Kinofilm ich sehen will. Die Frage ist jetzt einfach: stehe ich mir nicht mehr im Weg? Oder habe ich gelernt damit zu leben? Oder ist der Kinofilm inzwischen wichtiger? Auch hier kann man wohl sagen: von allem ein bisschen.

Ganz für mich im Stillen kann ich wohl sagen, dass ich mein Leben weniger ernst nehme und meine Entscheidungen zwar meist immer noch spontan treffe, diese aber im Nachhinein öfter als Gegeben hinnehme und mich vor allem nicht mehr ärgere. Außerdem hab ich mir wohl im Lauf der Zeit nen dickes/dickeres Fell zugelegt und es prallt mehr an mir ab. Und die antrainierte Arroganz hilft natürlich auch.

Hätte ich mich mit dem Wissen von heute DAMALS anders verhalten? Wohl kaum. Ich hätte dennoch geschrieben, was ich geschrieben habe. Mir wären dennoch die Dinge durch den Kopf gegangen, wie sie es taten. Und sie wären mir dennoch wichtig genug gewesen, dass ich sie aufschreibe. Wir reden hier also von einer Entwicklung, wie sie jeder durchmacht. Und die man auch nicht missen sollte. Ich für meinen Teil bin stolz auf meine Entwicklung. Und vieles von dem, was ich erlebt und durchlebt habe, hat NICHT in diesen Blog gefunden. Und das war und ist auch so beabsichtigt.

In diesem Sinne ein “Keep on Reading” an die Leser von justcarmen und ein “Keep on Writing” an die anderen Schreiberlinge. Und vor allem ein “Keep on Writing! Your Way!”

PS: Ich will hier niemanden auf die Füße treten. Ganz im Gegenteil, es passiert relativ selten, dass ich mich woanders im Netz wiederfinde. Also fasst es als verdammtes Kompliment auf. Los! Jetzt! Sofort!

Ein Kommentar

  1. Falko said:

    Super Post.Ich habe ein paar tolle Denkanstoesse gekriegt. Freue mich schon auf weitere Beitraege zum Thema.

    26. März 2011
    Reply

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*