Auch wenn er kein Schauspieler ist, hat er mindestens genauso flotte Sprüche drauf und muss sich nicht verstecken: Jean-Claude Juncker.
Geboren am 9. Dezember 1954 ist er mit 20 in die CSV (Chrëschtlech Sozial Vollekspartei), die größte Partei Luxemburgs eingetreten, deren Präsident er von 1990 – 1995 war. Die politische Karriere und seine Partei meinten es gut mit ihm und 1982 wurde er Staatssekretär für Arbeit und soziale Sicherheit. Da er in seiner Laufbahn als luxemburgischer Politiker auch Gouverneur bei der Weltbank war, verhandelte er den Vertrag von Maastricht mit aus. Dieser gilt als “Gründungsvertrag” der EU.
Von 1995 bis Dezember 2013 war er Premierminister von Luxemburg und hatte hier auch das Finanzministerium unter sich. Ab 2005 war er zudem Chef Euro-Gruppe und hatte damit bis 2009 quasi drei Posten inne, bevor er den Posten des Finanzministers von Luxemburg schließlich abgab. Auch den Chefposten in der Euro-Gruppe gab er im Januar 2013 ab.
Spätestens mit dem Wahlkampf zum Präsidenten der EU-Kommission wurde Jean-Claude Juncker noch bekannter. Noch nie war ein Wahlkampf in der EU so sehr auf die Personen zugeschnitten wie die Europawahl 2014. Getrieben durch die Kandidatur des Deutschen Martin Schulz, war das Interesse in Deutschland sehr hoch und wurde auch mit einem TV-Duell noch unterstrichen. Nachdem die EVP die Wahl gewann, verweigerte ihm der britische Premier David Cameron öffentlich die Gefolgschaft. Unterstützt wurde er damals durch Viktor Orban, den Juncker auch gern mal mit Diktator tituliert. Letztendlich wurde Juncker gegen den Willen Camerons zum Kommissionspräsident gewählt.
Der studierte Jurist, einen Beruf den er nie ausübte, ist seit 1979 verheiratet und hat neben Ehrendoktor-Titeln und Ehrenbürger-Titeln noch viele weitere Auszeichnungen, unter anderem den Karlspreis und ist seit 2004 auch Preisträger des goldenen Schlitzohr. Wenn das mal nix ist.
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